Die grosse Gefahr falscher Einheit

Die grosse Gefahr falscher Einheit

Sehr besorgt stelle ich fest, dass immer mehr Leiter von «protestantischen» Kirchen und Werken Vertreter der Katholischen Kirche einladen, um in ihren Gemeinden oder an von ihnen organisierten Anlässen zu predigen. So sprach z. B. der römisch-katholische Priester Tony Palmer 2014 auf einer charismatisch-pfingstlerischen Pastorenkonferenz in den USA und verkündete unwidersprochen, dass der Protest Luthers gegen die Katholische Kirche seit der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre von 1999 erledigt sei und «wir alle» wieder katholisch sein dürfen.1https://www.youtube.com/watch?v=YrS4IDTLavQ. Im deutschsprachigen Raum ist z. B. Johannes Hartl, Gründer und Leiter des Gebetshauses in Augsburg und bekennender «römischer Katholik»2https://gebetshaus.org/gebetshaus/#c229; https://bibelbund.de/tag/johannes-hartl/, ein häufiger Redner in/an «charismatischen» Gemeinden/Grossanlässen3https://johanneshartl.org/termine/

Die «evangelischen» Leiter geben aber nicht nur Katholiken das Mikrofon in die Hand, sondern sprechen auch selbst an katholischen Treffen, wie z. B. Andreas «Boppi» Boppart von Campus für Christus Schweiz vor wenigen Monaten bei einem Grossanlass von Loretto4https://www.livenet.ch/news/kirche_und_co/328121-campus_fuer_christus_schweiz_bereicherte_die_loretto_pfingsttage.html, einer Österreichischen Jugendbewegung, «die das Verständnis der Katholischen Kirche hinsichtlich der Kirche, der Heiligen Schrift, der Tradition, der Sakramente und des Lehramtes teilt»5 Siehe Mayr-Melnhof & Oettingen, „Pläne des Heils!“, Loretto-Verlag: 2015, Seite 56 [Storage Share (loretto.at)]. Ich bin erschüttert zu sehen, wie immer mehr Christen, die sich «evangelikal» nennen, sich um eine gefährliche Einheit mit katholischen «Würdenträgern» bzw. mit der Katholischen Kirche selbst bemühen. Gewiss würden viele an dieser Stelle widersprechen: «Gefährliche Einheit? Aber die Katholische Kirche predigt ja auch Jesus als den Gekreuzigten und Auferstandenen!» Und: «Jesus war doch die Einheit seiner Jünger ein Herzensanliegen!».

Wahre und falsche Einheit

Ja, Jesus war und ist die wahre Einheit der «aus Wasser und Geist» Neugeborenen (Joh 3,5) untereinander sehr wichtig (siehe Joh 17,21-23). Aber diese wahre, erstrebenswerte Einheit ist die Einheit von Jesus-Jüngern/innen, die «geheiligt» (ausgesondert und gereinigt) sind «durch die Wahrheit» (Joh 17,17a). Was meint Jesus mit dieser Wahrheit, auf deren Grund allein wahre Einheit möglich ist? Er sagt es sogleich: «Dein Wort (oh Vater) ist Wahrheit!» (Joh 17,17b). Mit diesem Wort Gottes meint Jesus ganz offensichtlich das Alte Testament (siehe z. B. Mt 15,6), seine eigene Lehre (siehe z. B. Lk 5,1) sowie die Schriften seiner Apostel (siehe z. B. 1.Thess 2,13; Joh 16,13-14). Einheit ist also nur dort möglich und geboten, wo Jesus-Jünger/innen bzw. Gemeinden/Kirchen den biblischen Lehren glauben und Folge leisten (wollen). Tut das die Katholische Kirche? Nein!

Die Irrlehren der Katholischen Kirche

Es ist haarsträubend, wie viele ihrer Dogmen fundamental der Bibel widersprechen! Ich nenne hier nur einige Beispiele:

  • Inspiriert vom Heiligen Geist sagt Mose: «Sprecht auf keinen Fall mit Toten!» (siehe z. B. 5.Mose 18,10-12). Was tut die Katholische Kirche? Sie ermutigt ihre Mitglieder, die verstorbenen «Heiligen» anzurufen und sie um Beistand zu bitten!
  • Jesus sagt in Mt 23,9: «Nennt niemanden auf der Erde euren Vater!». Was tut die Katholische Kirche? Sie bezeichnet ihr Oberhaupt nicht nur als «Papa!» (Papst), sondern sogar als «Heiliger Vater!» – eine Gotteslästerung sondergleichen, wenn man bedenkt, dass es nur einen «heiligen Vater» gibt, und zwar den allmächtigen Gott selbst (siehe Joh 17,11)!
  • Jesus und die vom Heiligen Geist inspirierten Apostel lehren, dass der Taufe folgende Dinge vorausgehen sollen: der Entscheid zur Jesus-Nachfolge, der Glaube und die Busse (siehe z. B. Mt 28,19; Mk 16,16; Apg 2,38; 16,31-34). Was tut die katholische Kirche? Sie tauft zum Glauben unfähige Säuglinge, die Busse und das Abwaschen der Sünden noch gar nicht nötig haben (siehe Mt 19,14).
  • Gottes Wort sagt, dass ausnahmslos alle Wiedergeborenen «Priester» sind (1.Petr 2,9; Offb 1,6). Was lehrt die Katholische Kirche? Ein paar wenige «Gläubige» werden durch eine kirchliche Weihe zu «Priestern» gemacht, die dann Gottes Gnade (z. B. in der Taufe, der Beichte und im Abendmahl) den Laien vermitteln sollen.
  • Durch die ganze Bibel hindurch ruft uns Gott auf, nur ihm und seinem Sohn zu dienen, ihn und seinen Sohn allein zu ehren und allein von ihm und seinem Sohn Hilfe/Gnade zu erwarten (siehe z. B. 5.Mose 6,13-15; Ps 62,2; Jes 42,8; 48,11; Mt 4,10; Offb 5,13). Was tut die Katholische Kirche mit Inbrunst? Sie verehrt Maria als «Muttergottes», «Mittlerin zwischen den Menschen und Jesus», «Himmelskönigin», «Herrin», «Gnadenmittlerin», «Hilfe der Christen» etc. und erbittet und erwartet von ihr Gnade und Hilfe!

Gefährliche Verharmlosung

Oft werden diese unbiblischen Lehren und Praktiken der Katholischen Kirche als «nicht so schlimm» verharmlost: «Schliesslich ist unser aller Erkenntnis Stückwerk!». Ja, die Erkenntnis Gottes und das Verständnis von seinem Wort bleibt bei jedem wiedergeborenen Gläubigen bis ans Lebensende Stückwerk. Aber Paulus, der das gesagt hat (1.Kor 13,12), schreibt auch über das Ziel, den Willen Gottes immer mehr zu erkennen und mehr und mehr mit «allem geistlichen Verständnis» erfüllt zu sein (Kol 1,9-10). Und vor allem wollte Paulus mit seiner «Unsere-Erkenntnis-ist-Stückwerk»-Aussage bestimmt nicht einer «Kirche» die Legitimation geben, solche (eigentlich für jeden offensichtlich) der Bibel widersprechenden Lehren zu vertreten und hunderte Millionen von Menschen in die Irre weg vom wahren Jesus zu führen, der der einzige Mittler ist zwischen Gott und Mensch (1.Tim 2,5). Zudem hat derselbe Paulus inspiriert vom Heiligen Geist in 1.Kor 10,14 Folgendes gesagt: «Meine Geliebten, flieht den Götzendienst!». Die Marien- und Heiligenverehrung ist Götzendienst! Und Paulus sagt es in 1.Kor 10,20 deutlich: «Wenn Menschen Götzen (d.h. alles, was nicht der wahre Gott ist) verehren, dann verehren sie in Wirklichkeit Dämonen!» Das heisst: Wer Maria und andere «Heilige» anruft (sei es der Papst oder ein normaler Katholik), der ruft Dämonen an und kommt unter dämonischen Einfluss!

Ein Katholik erkennt die dämonischen Kräfte in seiner Kirche

Erst gerade in Wien während unserem Kickstart-Seminar (1.-3. Juni 2018) habe ich mit einem Mann ein Gespräch gehabt, der zu diesem Thema viel zu sagen hat. Er ist in der Katholischen Kirche aufgewachsen. Angestossen durch Kardinal Schönborn, den Erzbischof von Wien (den nicht wenige protestantische Christen zur sogenannten «charismatischen Erneuerung» in der Katholischen Kirche zählen und in höchsten Tönen loben), besucht der Mann ein Mekka der Marienverehrer in Kroatien: Medjugorje. Er hat dort Erscheinungen und kriegt übernatürliche Kräfte. Vor einem Jahr hört und versteht der Mann das wahre Evangelium, tut Busse, erlebt Freiheit, lässt sich von Freunden von uns taufen, wird mit dem Heiligen Geist erfüllt und erlebt seit dann immer wieder, wie Jesus durch ihn Menschen heilt. Dieser Mann hat es mir während dem Seminar mit Nachdruck gesagt: «Marienverehrung ist satanisch! Ich habe es selber erlebt! Ich will nichts mehr damit zu tun haben! Ich folge jetzt Jesus nach!»

Wie verführerisch anders tönt es bei Loretto, der Katholischen Jugendbewegung, von der der Leiter von Campus für Christus Schweiz sehr angetan ist6https://www.youtube.com/watch?v=Ucw_IeV_c_g. und die ihren Ursprung in einem «Erweckungserlebnis» der Gründer im Maria-Wallfahrtsort Medjugorje hat7Siehe Mayr-Melnhof & Oettingen, „Pläne des Heils!“, Loretto-Verlag: 2015, Seite 62 [Storage Share (loretto.at)]: «Wir [als Loretto] sind marianisch. Allen Mitgliedern wird u. a. das Rosenkranzgebet und die Weihe an Maria empfohlen.».8Siehe Mayr-Melnhof & Oettingen, „Pläne des Heils!“, Loretto-Verlag: 2015, Seiten 38-39 & 52 [Storage Share (loretto.at)] Mit der Weihe an Maria ist folgendes Gebet gemeint: «In Gegenwart des ganzen himmlischen Hofes erwähle ich Dich heute, o Maria, zu meiner Mutter und Königin.»9Siehe Mayr-Melnhof & Oettingen, „Pläne des Heils!“, Loretto-Verlag: 2015, Seite 116 [Storage Share (loretto.at)]Was für ein teuflisches Gebet!

Die Irrlehren eines Kardinals und seines Papstes

Wie sehr einige (auch bei Evangelikalen beliebte) «Würdenträger» der Katholischen Kirche irren und viele andere in die verderbenbringende Irre führen, zeigt ein offizielles Kurzvideo von Kardinal Schönborn auf Youtube.10https://www.youtube.com/watch?v=iLpNKzWse68. Er wird darin von einem kleinen Jungen gefragt, wie man in den Himmel kommt. Die Antwort des Kardinals, die er seit fünf Jahren so stehen lässt, lautet: «Gott hat uns die Zehn Gebote gegeben, die uns den Weg in den Himmel zeigen. Und er hat uns viele Helfer gegeben auf diesem Weg: nämlich die Heiligen und Maria, die Mutter Gottes.» Der Kardinal erwähnt Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben und so der einzige Weg zum Vater in den Himmel ist (Joh 14,6), mit keinem Wort! Kein Wort verliert er auch über die Vergebung bringende Entscheidung, Busse zu tun und sich auf den Namen von Jesus taufen zu lassen (Apg 2,28).

Die Häresie des Kardinals wird von seinem Papst noch getoppt. Franziskus bezeichnet in einem Werbevideo für den interreligiösen Dialog alle Menschen aller Religionen als «Kinder Gottes», die durch ihren Glauben an die Liebe eins sein können.11https://www.youtube.com/watch?v=-6FfTxwTX34. So redet nicht jemand, der vom Heiligen Geist und der Bibel inspiriert ist. In Joh 1,12-13 steht nämlich: «So viele Jesus [als Herrn] aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.».

Jesus liebt die Katholiken!

Dass wir uns nicht missverstehen: Auch wenn die Katholische Kirche als Institution zutiefst antichristlich ist, Jesus liebt die Katholiken, und zwar von Herzen! Und das sollen auch wir tun! Und Jesus setzt alles daran, dass Katholiken die Wahrheit hören und ihn persönlich kennenlernen.

Dass dem so ist, habe ich in Wien während dem Kickstart-Seminar eindrücklich erlebt. Am Sonntagmorgen trafen wir uns bei einem Park für den Strasseneinsatz. Wir machten Gruppen, um für den Einsatz zu beten. Ich betete etwa sinngemäss: «Herr, gestern beim Einsatz durften wir erleben, wie viele Muslime übernatürlich geheilt wurden und durch uns dein Evangelium hörten. Herr, ich bitte dich, lass uns heute echte katholische Wiener treffen, die dich brauchen.» In diesem Moment kreuzt sich mein Blick mit dem einer Frau, die gerade langsam an uns vorbeigeht. Sie schaut neugierig. Ich verlasse meine Gebetsgruppe, gehe auf sie zu und spreche sie an. Sie ist Wienerin, katholisch und in einer grossen Lebenskrise. Ich kann ihr das ganze Evangelium erklären, und sie ist sehr berührt. Sie merkt offensichtlich, dass es kein Zufall ist, dass wir miteinander sprechen. Am Schluss ist sie bereit, Jesus zu bitten, sie zu retten und ihr zu helfen. Nach diesem Gebet bete ich um Befreiung (sie hatte auch einige esoterische Praktiken ausgeübt). Während dem Gebet wird es ihr schwindlig. Ich bete weiter. Und sie fühlt sich erleichtert. Wir umarmen uns herzlich. Ich hoffe und bete, dass die Frau sich taufen lassen wird, wie sie es sich überlegt hat zu tun.

Und ich bete, dass der Himmlische Vater noch viele Menschen aus der verführerischen Katholischen Kirche heraus in die biblische Wahrheit führt, aufgrund derer allein wir wahre Einheit im Geist haben können.

Dr. Lukas Stolz, Juli 2018

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